NSA-Skandal: Killerargument für die Cloud?
„It takes 20 years to build a reputation and five minutes to ruin it. If you think about that, you’ll do things differently.“ Sagt der bekannte US-amerikanische Unternehmer Warren Buffett. Nun, dass man in fünf Minuten seinen in vielen Jahren mühsam erworbenen guten Ruf ruinieren kann, haben wir jüngst bei der Cloud gesehen. Wobei ja die Cloud selber im Prinzip gar nichts gemacht hat. Vielmehr haben Prism & Co. die Wolke in die Bredouille gebracht. Denn wie in „IT-Director“ zu lesen ist: „Der NSA-Überwachungsskandal eignet sich besonders für Skeptiker in Sachen Cloud Computing als Killerargument.“ Wie sehr die Reputation der Cloud durch die Enthüllungen über die NSA gelitten hat, das hat die Kommunikationsagentur Dr. Haffa & Partner mit einer Befragung von „75 deutschen Führungskräften und Meinungsmachern“ in Erfahrung gebracht. Das Ergebnis beruhigt: „Nur sieben Prozent der Befragten gehen von einem Ende der Cloud im Business-Bereich aus. 19 Prozent meinen, dass die Nutzung drastisch abnehmen werde. Doch etwa die Hälfte der IT-Experten vermutet, dass sich an der Nutzung der Cloud nichts ändern wird.“ Mehr dazu verrät Ihnen der „IT-Director“-Artikel „IT-Sicherheit in der Wolke: Aufwind für die inländische Cloud“ …
Milliardenverluste für US-Cloud-Industrie
Doch ganz so glimpflich kommt die Cloud nicht davon. Denn: „Man muss differenzieren zwischen amerikanischen und deutschen Cloud-Anbietern. Die amerikanischen Cloud-Anbieter haben natürlich Geschäftseinbußen und deutsche Anbieter nutzen das Prism-Thema für Marketingzwecke, um noch mehr Stimmung gegen die amerikanischen Anbieter zu machen. Also: deutsche Cloud im Aufwind, amerikanische Cloud im Regen“, wie einer der Dr. Haffa & Partner-Studienteilnehmer zu bedenken gibt. Die Einschätzung scheint leider die traurige Wahrheit zu sein. Zwar verwenden nur einige wenige deutsche Cloud-Unternehmen das Prism-Thema gezielt gegen ihre amerikanischen Mitbewerber (was wir auf gar keinen Fall gut heißen!). Jedoch soll es tatsächlich eklatante Geschäftseinbußen von amerikanischen Wolken-Anbietern geben: So hat die „Information Technology & Innovation Foundation (ITIF) in einer Blitzumfrage einige Anbieter von Cloudservices zu ihren ersten Erkenntnissen interviewt“. Das Ergebnis ist erschütternd – es werden Einbußen „zwischen 22 bis 35 Milliarden US-Dollar innerhalb der nächsten drei Jahre“ erwartet, wie Sie in der „IT-Business“-Meldung „Mögliche massive Auswirkungen: Prism könnte die US-Cloud-Industrie Milliarden kosten“ nachlesen können …
Wettbewerbsvorteil „Cloud made in Germany“
Dass sich der Cloud-Markt durch die Veröffentlichungen rund um Prism verändert hat, das zeigen auch die Ergebnisse der von techconsult durchgeführten Befragung zum dritten Quartal des „IT-Cloud-Index“, einer „Langzeituntersuchung zum Stellenwert von Cloud Computing in mittelständischen Anwenderunternehmen“. Dort heißt es (leider!): „Die Ängste vor der Cloud-Technologie wurden durch die Offenlegung des amerikanischen Überwachungsprogramms PRISM und des britischen Tempora-Programms im deutschen Mittelstand wieder gestärkt. Zeigte sich im vierten Quartal 2012 eine erste Aufhebung dieser Ängste, indem eine erhöhte Nachfrage nach Security-Lösungen aus der Cloud im Mittelstand festgestellt werden konnte, ist das Thema Sicherheitsrisiken in Bezug auf Cloud Services mit 67 Prozent fast wieder auf dem Stand des Vorjahrsquartals angelangt.“ Die Konsequenz ist: 56 Prozent der Mittelständler bestätigen, dass „Cloud-Services ‚made in Germany‘ […] als Wettbewerbsvorteil angesehen werden können“. Zudem gaben fast 50 Prozent der Befragten an, „dass der Sitz des Cloud-Anbieters in Deutschland sein müsse, um einen Cloud-Service in Anspruch nehmen zu wollen“. Mehr dazu lesen Sie in der techconsult-Pressemitteilung „PRISM in der Cloud – der Blick nach vorn“ …
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